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Natürliches Mineralfutter für Pferde

Es gibt wohl kaum einen Pferdebesitzer, der seinem Pferd nicht eine natürliche Ernährung bieten möchte.
So auch Julia: Julia möchte für ihre Stute Emma natürlich auch nur das Beste. Besonders, seit Emma zunehmend ein Fell entwickelt hat, dass stumpf und sehr kurz war. Julia konnte beim besten Willen keine Ursache dafür ausfindig machen und war zunehmend frustriert.

Julia als engagierte Pferdebesitzerin begann also, sich gründlich zu informieren. Wie sieht eine natürliche Ernährung beim Pferd aus? Brauchen Pferde Mineralfutter?

Die Notwendigkeit von Mineralfutter für ein Pferd ist abhängig von der Grundfütterung. Je nachdem, was und wie viel ein Pferd zu fressen bekommt, sind unterschiedliche Ergänzungen in unterschiedlicher Konzentration notwendig.

Es ist durchaus möglich, eine Pferdefutter - Ration so zu konzipieren, so dass außer vielleicht B-Vitaminen nichts weiter ergänzt werden muss. Das gilt insbesondere für Freizeitpferde, die nicht leichtfuttrig sind.

Ob Pferde Mineralfutter brauchen, lässt sich also nicht mit einem definitiven "Ja!" oder "Nein!" beantworten, sondern mit einem "Kommt drauf an!".

Eine natürliche Ernährung für Pferde ist in gewissen Grenzen machbar.

Vorteil ist unbestreitbar die möglichst natürliche Versorgung.

Nachteile sind
- bei manchen Pferden die Akzeptanz,
- sekundäre Pflanzenstoffe mit zum Teil unerwünschter therapeutischer Wirkung,
- Doping-Relevanz.

Meist werden als organische Spurenelemente für ein Pferd Kräuter und Algen verwendet. Ein rein organisches Mineralfutter, welches nur aus natürlichen Zutaten (also Kräuter beispielsweise) besteht, hat aber auch Nachteile.

Ein natürliches Mineralfutter für Pferde wird nicht von allen Pferden gerne gefressen. Die meisten Pferde kennen nur die üblichen Mineralfutter und daher verweigern manche Pferde ein so andersartiges Futter getreu dem Motto: "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht!". Bei solchen Gourmet-Pferden ist also bezüglich der Akzeptanz Geduld gefragt.

Außerdem enthalten Kräuter immer auch therapeutische Wirkstoffe, die bei dem Pferd eine (teilweise unerwünschte) Wirkung hervorrufen. Die Wirkstoffe aus den Kräutern können sich natürlich auch gegenseitig positiv oder negativ beeinflussen. Daher ist ein natürliches Mineralfutter für Pferde je nach Zusammensetzung nicht für alle Pferde gleich gut geeignet.

Ein Mineralfutter ohne synthetische Zusätze, welches auf Kräutern basiert, hat aber noch einen anderen gravierenden Nachteil: die Doping-Relevanz! Kräuter werden gemäß ADMR als Doping angesehen, daher darf ein natürliches Mineralfutter für Pferde in der Turniersaison nicht sorglos gefüttert werden.
Julia und Emma haben mit der Doping-Relevanz kein Problem, da Emma ein reines Freizeitpferd ist, welches keine Turniere geht. Julia's Stallkollegin Luise trifft das Thema aber sehr wohl. Luise muss mindestens 48 Stunden vor einem Turnier das Mineralfutter ohne synthetische Zusätze absetzen. Da Luise dies sehr unpraktisch findet, hat sie sich für ein "normales" Mineralfutter entschieden.

Julia aber ist eine natürliche Ernährung für ihr Pferd ohne Synthetik wichtig. Julia ist sich im Klaren, dass ein Wildpferd in freier Natur nach Appetit und je nach Jahreszeit verschiedene Futtermittel frisst. Ein Hauspferd wie Emma kann nicht durch die freie Natur streifen und nach Lust und Laune mal hier und mal da einen Happen nehmen. Emma muss nehmen, was ihr vorgesetzt wird.
Mit Bedauern musste Julia außerdem feststellen, dass eine Blutuntersuchung zur Kontrolle der Versorgung mit Nährstoffen sehr mit Vorsicht zu genießen ist. Die Konzentrationen einiger Nährstoffe im Blut werden sehr straff reguliert, indem die Körperspeicher geleert oder gefüllt werden. Erst wenn diese Kompensationsmechanismen erschöpft sind, kommt es zu Auffälligkeiten im Blut, also zu spät!

Aus diesem Grund muss eine Rationsberechnung von einem Tierarzt durchgeführt werden, der den fehlenden Tagesbedarf der Spurenelemente von einem Pferd ermittelt und je nachdem die Futterration ergänzt.
Spurenelemente für ein Pferd sind essentiell, daher kann nicht einfach nach Gutdünken gar kein Mineralfutter gefüttert werden. Ebenso können wichtige Spurenelemente für ein Pferd durch eine nicht angepasste Dosis an Mineralfutter hoffnungslos überdosiert werden.

Wichtige Spurenelemente für ein Pferd sind unter anderem Kupfer, Zink und Selen. Gerade organisches Zink für Pferde ist manchmal gar nicht so einfach zu ergänzen. Kürbiskerne oder Hafer sind zwar relativ reich an organischem Zink, aber nicht jedes Pferd kann Hafer fressen und nicht zu jeder Ration passen Kürbiskerne. Gerade Kupfer, Zink und Selen sind aber manchmal in der Grundfutter-Ration von einem Pferd ziemlich unterdosiert, so dass eine Ergänzung zwingend notwendig ist.
Eine Spurenelemente Kur für ein Pferd ist nicht so sinnvoll, da über eine überdosierte Gabe ein vergangener und zukünftiger Mangel ausgeglichen werden soll. Wenn ein Mangel festgestellt wurde, ist es gescheiter, durch eine kontinuierliche und der Ration angepassten Ergänzung den Mangel dauerhaft zu beheben.

Kontaktieren Sie unsere Tierärztin für eine optimale Ernährung Ihres Pferdes!

Lesenswerte Links:

- Fütterung eines alten Pferdes

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Autor:

Tierärztin Cornelia M. Bauer


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